Valser Baugeschichte

Vom Bauen in den Bergen

Die Valser sind stolz auf ihre eigene kulturelle Identität und Tradition.

So haben auch ihre Bauten einen eigenen, ganz besonderen Charakter, der an die Lebensumstände, das schwierige Terrain und die klimatischen Bedingungen angepasst sind. Die Streusiedlung mit den kleinen Ställen im Gelände ist für ein Walserdorf typisch. Genau wie die alten Holzhäuser – und auf jedem, alt wie neu liegt ein solides Steindach.

Das Bewusstsein der Valser für die Einzigartigkeit ihres Dorfes spiegelt sich auch in der modernen Entwicklung wieder.

Wir wagen es seit jeher, eigene Wege zu beschreiten. Wir sind offen für Veränderung und Neues, aber ein intaktes Dorfbild liegt uns am Herzen. 2012 wurde Vals denn auch mit dem europäischen Dorferneuerungspreis aufgezeichnet.

Das Bauen in diesem abgeschiedenen Tal ist immer eine Auseinandersetzung mit der Natur.

Der Staumauerbau in den 1950er Jahren war einer der drastischsten Eingriffe in die Umwelt. Über eine halbe Million Kubikmeter Beton wurden dafür verbaut und der Stausee setzte das Gebiet des früheren Dorfes Zervreila unter Wasser. Dies war ein mutiger Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes.

Im darauf folgenden Jahrzehnt realisierte der Deutsche Investor Karl Kurt Vorlop die ersten Hochhäuser des Kantons Graubünden, die noch heute markante Präsenz am Dorfeingang darstellen. In diesen Jahren erreichte die touristische Entwicklung in Vals eine neue Dimension.

1994 wurde der heute weltberühmte Bündner Architekt Peter Zumthor mit dem Neubau des Thermalbades betraut. Seine Therme gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bauwerken der Schweiz und setzte unser kleines Bergdorf auf die Karte der Weltarchitektur. Zwei Jahre nach Fertigstellung wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.

Die Verbindung von herausragender Architektur und Vals entwickelt sich auch in der Gegenwart weiter. Bedeutende Schweizer und internationale Architekten haben hier in den letzten Jahren Projekte gestaltet.